Allergietest
„Zur Bestätigung eines klinischen Verdachts auf Allergie sowie unklaren Symptomen wie Juckreiz, Niesen, Hautausschlag, Husten, Bauchschmerzen oder vor einer geplanten Hyposensibilisierung ist ein Allergietest zur Bestätigung der Diagnose unumgänglich. Je nach Reife und Mut des Patienten können Tests auf der Haut oder im Blut – sogar schon aus einem Tropfen Blut! – aussagekräftig durchgeführt werden. Bei unklaren Befunden müssen durch Provokation die Relevanz des Allergens oder die Auswirkungen auf die Nase oder die Lunge getestet werden.“
Bluttest
„Im Blut zeigen verschiedene Parameter bei den meisten Patienten eindeutig, ob eine Allergie vorliegt. Neben Blutbild-Veränderungen sind das Antikörper gegen das totale und spezifische Immunglobulin E. Bei der Interpretation müssen altersspezifische Normwerte und die gegenseitige Abhängigkeit beachtet werden. Im unserem praxiseigenen Labor werden die Befunde zeitnah und hochmodern ermittelt und dem Patient ausgehändigt. Ein individuellen Allergiepass kann ausgestellt werden.
Je nach Nachweismethode kann die Blutentnahme aus einer Vene mit Hilfe eines Zauberpflasters erfolgen oder durch Fingerpiks. Damit ist auch schon bei kleinen Patienten eine nahezu schmerzfreie Entnahme möglich.“
Hauttest
Auf der Haut lassen sich bei allergischen Beschwerden durch Aufbringen spezifischer Lösungen oder echter Allergene (zB.Haare des eigenen Hundes, frischen Fisch) Reaktionen ablesen, die an anderen Organen wie Nase, Auge, Darm oder Lunge Symptome hervorrufen. Wichtig ist, dass mindestens eine Woche zuvor jegliche Allergiemedikamente gestoppt werden müssen, da sie das Testergebnis verfälschen. Somit ist eine Testung in der Saison nicht möglich.
Prick-Test
Beim Prick-Test werden spezifische Lösungen in Tropfenform oder frische Nahrungsmittel (Prick-to-prick) auf den Unterarm aufgebracht. Mit Hilfe einer feinen Lanzette wird die Haut oberflächlich angeritzt, was in der Regel keine Schmerzen macht. Nach 15 Minuten wird das Ergebnis abgelesen. Während dieser Zeit muss der Patient ruhig sitzen. Das Ergebnis liegt nach Testende direkt vor und kann gemeinsam interpretiert werden.
Der Prick-Test weist Allergien vom Sofort-Typ (Typ I-Allergie) nach, die humoral vermittelt wird.
Er eignet sich zum Nachweis folgender Allergengruppen: Milbe, Bäume, Gräser, Tiere, Schimmelpilze, Nahrungsmittel
Epikutan-Test
Der Epikutan-Test oder Patch-Test wird durch geführt, wenn der Verdacht auf eine Kontaktallergie besteht.Dazu werden die entsprechenden Allergen je nach Fragestellung mit Hilfe einer Trägersubstanz auf die Haut des Rückens aufgetragen. Die Ablösung erfolgt nach 24 h,48 h und 72 h, um eine Ekzembildung beurteilen zu können.
Er weist eine Allergie vom verzögerten Typ (Typ IV-Allergie) nach, die zellulär durch sensibilisierte T-Lymphozyten vermittelt wird.
In der Kinderheilkunde wird der Atopy-Patch-Test zum Nachweis einer Typ I-Allergie bei bestimmten Allergenen (Nahrungsmittel, Tierhaare, Milbe) eingesetzt, die die Symptome einer Neurodermitis verschlechtern können.
Provokation
Bei einer Provokation wird an einem Atemwegsorgan (Nase oder Lunge) mittels unterschiedlicher Reize eine Reaktion ausgelöst und die dadurch kurzfristig auftretenden Veränderungen gemessen. Dies kann durch Messung der Lungenfunktion oder der Nasenfunktion erfolgen.
Nasale Provokation
Die nasale Provokation wird zum Nachweis einer allergischen Reaktion bei unauffälligem Haut- und Bluttest oder bei vielen positiven Ergebnissen durchgeführt. Dadurch soll das Hauptallergen identifiziert werden. Dies ist insbesondere vor einer geplanten Hyposensibilisierung bei nicht eindeutiger Klinik zwingend erforderlich. Vor und nach der Provokation wird eine vergleichende Nasenfunktions-Messung durchgeführt.
Bronchiale Provokation
Die bronchiale Provokation wird zum Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität der Bronchien bei Reizhusten oder belastungsabhängigem Husten angewandt. Dies kann chemisch oder durch körperliche Belastung erfolgen. Vor und nach der Provokation wird eine vergleichende Lungenfunktions-Messung durchgeführt.